Insolvenzen
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Fokus auf den Teamsport: Sowohl SC24.com als auch der deutlich größere frühere Partner Geomix konzentrieren sich jetzt auf das Geschäft mit den Vereinen und die Ausstattung von Mannschaften.
Zwei Wochen, nachdem der Online-Händler und Teamsport-Spezialist SC24.com Insolvenz angemeldet hatte, stellte auch der frühere österreichische Kooperations-Partner Geomix einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung. Jetzt fahren beide eine ähnliche Strategie. Getrennte Wege gehen sie dennoch.
Der Fokus von Geomix liegt künftig auf dem Direktvertrieb für den Fußball-Teamsport, sprich im Geschäft mit den Vereinen. Das teilt das österreichische Unternehmen mit Sitz in Liezen anderthalb Wochen nach Eröffnung des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung mit.
Geomix' Tactix-Taktik
Alleinstellungsmerkmal von Geomix ist das selbst entwickelte Digitalisierungstool Tactix, mit dem das Unternehmen den direkten Weg in die Mannschafts-Kabine sucht - auch in Zukunft. Die digitalen Taktik-Tafeln mit Touchscreen-Monitoren werden kostenfrei an die Vereine geliefert. Der Zugang zum Geomix-Online-Shop ist bei dieser Flipchart-Alternative inklusive, die quasi als "autarker Marktplatz" fungieren soll, so die Idee von Geomix-CEO Harald Lemmerer.
Auch bei dem früheren Geomix-Partner SC24.com AG konzentriert man sich aktuell auf das Geschäft mit den Vereinen. Der Krumbacher Online-Händler hatte am 16. Juni beim Amtsgericht Memmingen einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Imago / U. J. Alexander
Pleitewelle
Online-Händler SC24.com AG ist insolvent
Am 28. Juni folgte dann die 100%-ige Tochter We Sponsor Sport GmbH, die als Teamsport-Ausrüster Amateur- und Profiteams ausstattet. Dieses Geschäft läuft allerdings weiter, und zwar sehr gut, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Marc Lang von der Ulmer Kanzlei Tappmeier betont.
Getrennte Wege
Diese Übernahme wurde allerdings nicht vollzogen. Mittlerweile befinden sich beide Unternehmen im vorläufigen Insolvenzverfahren, Geomix genauer im Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung.
Den Antrag auf Eröffnung dieses Verfahrens stellte Geomix am 30. Juni. Dass das Unternehmen in Schieflage geraten war, war allerdings keine Überraschung. Der Händlerverbund Sport 2000 Österreich, dem Geomix angehört, hatte zuvor schon die Reißleine gezogen. "Wir bedauern die Insolvenz unseres Händlers Geomix AG. Gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat, der Bank und Geomix AG haben wir in den letzten Monaten nach einer Lösung gesucht", erklärt Sport 2000 Österreich-Vorstand Holger Schwarting, der bis Ende Juni Vorsitzender des Geomix-Aufsichtsrats war.
"Am 2. Juni 2023 mussten wir jedoch die schwere, aber notwendige Entscheidung treffen, einen Haftungsschluss für unseren Händler auszusprechen. Sicherheiten wie Eigentumsvorbehalt, Bankgarantien und Pfandrechte zur Absicherung der offenen Forderungen, werden aktuell geltend gemacht."
Als Gründe für die Insolvenz nennt das Unternehmen die sich in den letzten Jahren massiv verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Branche. Der krisenbedingte Umsatzrückgang in Teilgeschäftsfeldern und ein "Ausfall in Deutschland" hätten Liquiditätsprobleme zur Folge gehabt. Nähere Angaben zu dem Ausfall in Deutschland macht Geomix mit Verweis auf das laufende Sanierungsverfahren nicht. Wie SC24.com-Insolvenzverwalter Marc Lang berichtet, sei es nicht gelungen, sich über eine Fortführung der Zusammenarbeit einvernehmlich zu einigen. Er bestätigt, dass offene Rechnungen bei Geomix bestehen. Die vorläufige Insolvenzverwaltung habe die Bezahlung der Auslieferungen von Geomix an den Endkunden ab Anordnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens zugesagt und als "good will" bereits eine Abschlagszahlung geleistet. Die "Altrechnungen" seien Insolvenzforderungen und könnten nur über die Anmeldung zur Insolvenztabelle beglichen werden.
Die Versendung der Waren an die Endkunden hat Geomix ab dem 22. Juni eingestellt, so Lang. Den Online-Shop hat SC24.com daher geschlossen. Vorübergehend, wie Lang betont. "Wir halten uns in dem aktuell laufenden Investorenprozess natürlich alle Möglichkeiten offen."
In der jetzigen Situation, das Fulfillment wieder in die eigenen Hände zu nehmen, wäre allerdings nicht zu stemmen. Doch er bleibt zuversichtlich, den Verkaufsprozess in den kommenden Wochen und Monaten erfolgreich abschließen zu können. "Es gibt erste positive Rückmeldungen."
Den Antrag auf Eröffnung dieses Verfahrens stellte Geomix am 30. Juni. Dass das Unternehmen in Schieflage geraten war, war allerdings keine Überraschung. Der Händlerverbund Sport 2000 Österreich, dem Geomix angehört, hatte zuvor schon die Reißleine gezogen. "Wir bedauern die Insolvenz unseres Händlers Geomix AG. Gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat, der Bank und Geomix AG haben wir in den letzten Monaten nach einer Lösung gesucht", erklärt Sport 2000 Österreich-Vorstand Holger Schwarting, der bis Ende Juni Vorsitzender des Geomix-Aufsichtsrats war.
"Am 2. Juni 2023 mussten wir jedoch die schwere, aber notwendige Entscheidung treffen, einen Haftungsschluss für unseren Händler auszusprechen. Sicherheiten wie Eigentumsvorbehalt, Bankgarantien und Pfandrechte zur Absicherung der offenen Forderungen, werden aktuell geltend gemacht."
11teamsports
Fokus auf internationale Expansion
Ex-Nike-Manager wird CEO bei 11teamsports
Als Gründe für die Insolvenz nennt das Unternehmen die sich in den letzten Jahren massiv verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Branche. Der krisenbedingte Umsatzrückgang in Teilgeschäftsfeldern und ein "Ausfall in Deutschland" hätten Liquiditätsprobleme zur Folge gehabt. Nähere Angaben zu dem Ausfall in Deutschland macht Geomix mit Verweis auf das laufende Sanierungsverfahren nicht.
"Wir halten uns alle Möglichkeiten offen"
Die Versendung der Waren an die Endkunden hat Geomix ab dem 22. Juni eingestellt, so Lang. Den Online-Shop hat SC24.com daher geschlossen. Vorübergehend, wie Lang betont. "Wir halten uns in dem aktuell laufenden Investorenprozess natürlich alle Möglichkeiten offen."
In der jetzigen Situation, das Fulfillment wieder in die eigenen Hände zu nehmen, wäre allerdings nicht zu stemmen. Doch er bleibt zuversichtlich, den Verkaufsprozess in den kommenden Wochen und Monaten erfolgreich abschließen zu können. "Es gibt erste positive Rückmeldungen."
